dr. marlen nyström
in Kooperation mit
dr. oliver seemann
Neuroimpulse
Praxis für Neuromodulation
Schlafstörungen stellen Abweichungen vom normalen Schlafverhalten dar
und umfassen Probleme wie Einschlafschwierigkeiten, Unterbrechungen des Schlafs sowie vorzeitiges Erwachen. Zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen gehört beispielsweise die Schlafapnoe, die sich durch vorübergehende Atemstillstände im Schlaf äußert und häufig mit Schnarchen einhergeht. Hypersomnie bezieht sich auf übermäßiges Schlafen, während zirkadiane Schlafstörungen beispielsweise bei Schichtarbeit oder Jetlag auftreten können. Parasomnien sind Arousalstörungen, die aus dem Schlaf heraus entstehen, wie Schlafwandeln, Albträume oder nächtliches Aufschrecken. Zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen zählt das Restless-Legs-Syndrom, bei dem ein starker Bewegungsdrang in den Beinen auftritt. Eine Schlaflosigkeit, die nicht auf organische oder psychiatrische Erkrankungen oder eine der genannten Schlafstörungen zurückzuführen ist, wird als primäre Insomnie bezeichnet.
Wie wird rTMS (repetitive transkranielle Magnetstimulation) zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt?
Die Behandlung von Schlafstörungen durch repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) stellt eine innovative Methode dar, die derzeit untersucht wird, um Probleme wie Insomnie, schlafbedingte Schwierigkeiten infolge von Depressionen oder schlafbezogene Störungen bei neurologischen Erkrankungen zu behandeln. rTMS könnte dazu beitragen, die neuronalen Netzwerke zu beeinflussen, die für die Steuerung und Regulierung von Schlafprozessen verantwortlich sind.
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Ziel der rTMS bei Schlafstörungen
Schlafstörungen resultieren häufig aus Ungleichgewichten in der Aktivität bestimmter Gehirnregionen und neurophysiologischen Netzwerken, die den Schlaf-Wach-Rhythmus sowie die Schlafqualität beeinflussen. Die rTMS zielt darauf ab:
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Die Schlafqualität zu verbessern: Durch die Modulation der Gehirnregionen, die an der Schlafregulation beteiligt sind, könnte die Struktur und Tiefe des Schlafs optimiert werden.
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Innere Anspannung und Angst abzubauen: Viele Schlafstörungen gehen mit einer Überaktivität des Gehirns einher, insbesondere in den Bereichen, die mit Stress und emotionaler Regulation in Verbindung stehen. rTMS könnte dazu beitragen, diese Überaktivität zu reduzieren.
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Den zirkadianen Rhythmus zu regulieren: rTMS könnte möglicherweise einen positiven Einfluss auf den zirkadianen Rhythmus ausüben, insbesondere wenn dieser gestört ist.
Die Forschung zur repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) in Bezug auf Schlafstörungen befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, bietet jedoch vielversprechende Ergebnisse:
Insomnie: Studien zeigen, dass niedrigfrequente rTMS bei Patienten mit chronischer Insomnie dazu beitragen kann, die Zeit bis zum Einschlafen zu verkürzen und die Schlafqualität zu verbessern. Dies könnte eine wertvolle Therapieoption darstellen.
Schlafstörungen aufgrund von Depressionen: Bei depressiven Patienten, die häufig unter Schlaflosigkeit leiden, hat sich gezeigt, dass die Behandlung des dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) mit rTMS nicht nur die Symptome der Depression lindert, sondern auch die Schlafqualität positiv beeinflusst. Somit könnte die Therapie von Depressionen auch einen indirekten Einfluss auf die Schlafregulation haben.
Übermäßige Tagesmüdigkeit: Hochfrequente rTMS hat sich als hilfreich erwiesen, um die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit bei Personen mit übermäßiger Tagesmüdigkeit zu steigern. Dies könnte die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Insgesamt deutet die aktuelle Studienlage darauf hin, dass rTMS eine vielversprechende Behandlungsmethode für verschiedene Schlafstörungen sein könnte, insbesondere in Verbindung mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Auch wenn die Forschung noch in den Anfängen steckt, könnten diese Erkenntnisse zukünftig zu neuen Therapieansätzen führen.
Der Text ist verfasst, in Anlehnung an die Informationen von Herrn Dr. Oliver Seemann. Medizinische Studien und weitere Informationen lesen Sie hier auf seiner Homepage