dr. marlen nyström
in Kooperation mit
dr. oliver seemann
Neuroimpulse
Praxis für Neuromodulation
Die Verwendung von repetitiver transkranieller Magnetstimulation (rTMS) zur Behandlung von Zwangsstörungen
ist ein neuartiger Ansatz, der darauf abzielt, die neuronale Aktivität im Gehirn zu beeinflussen und so die Symptome dieser Erkrankung zu lindern. Hier sind die wesentlichen Aspekte der Behandlung:
Behandlungsablauf:
In der Regel wird mit 4-5 Sitzungen pro Woche über einen Zeitraum von 4-6 Wochen behandelt. Die Sitzungen sind von 20 bis 40 Minuten Dauer.
Es wird häufig hochfrequente Stimulation (10-20 Hz) auf den DLPFC angewendet.
Funktionsweise:
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Es erfolgt eine Verbesserung der top-down-Kontrolle und über die Regulierung überaktiver neuronaler Netzwerke.
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Regulation des Hyperaktiven Netzwerkes: Bei Menschen mit Zwangsstörungen sind Teile des „kortiko-striato-thalamo-kortikalen Kreislaufs“ hyperaktiv. rTMS hilft, die Überaktivität zu dämpfen und die Funktion dieses Netzwerks zu normalisieren.
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Neurotransmitter-Modulation: Es gibt Hinweise darauf, dass rTMS die Spiegel von Neurotransmittern wie Dopamin und Glutamat im Gehirn beeinflussen kann, die eine Rolle bei Zwangsstörungen spielen.
Effektivität:
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Effektivität bei therapieresistenten Patienten: rTMS hat bei Patienten mit Zwangsstörungen, die auf Medikamente und kognitive Verhaltenstherapie (CBT) nicht ausreichend ansprechen, vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Studien deuten darauf hin, dass etwa 30-40 % der Patienten eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome erleben.
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Langfristige Erfolge sind möglich, oft mit Auffrischungssitzungen.
Nebenwirkungen:
Im Allgemeinen gut verträglich; häufige Nebenwirkungen sind mild (z. B. Kopfschmerzen, Schwindel).
Extrem selten können ernsthafte Nebenwirkungen wie Krampfanfälle auftreten.
Vergleich zu anderen Therapieformen:
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rTMS bietet Vorteile gegenüber der medikamentösen Therapie, insbesondere für Patienten mit Unverträglichkeiten.
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Kombination mit Verhaltenstherapie: rTMS wird oft in Kombination mit kognitiver Verhaltenstherapie (CBT) eingesetzt, um die Behandlungsergebnisse zu optimieren. Es wird angenommen, dass rTMS das Gehirn empfänglicher für therapeutische Interventionen macht, indem es die neuronalen Voraussetzungen für eine verbesserte Verhaltenskontrolle schafft.
Individualisierung der Therapie:
Die Behandlungspläne werden an die individuellen Symptome und Bedürfnisse angepasst.
Aktueller Forschungsstand:
rTMS gilt als vielversprechende Therapieform, die von der FDA als Zusatzbehandlung anerkannt wurde. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Wirksamkeit und optimale Protokolle zu bestätigen.
Insgesamt stellt rTMS eine vielversprechende Behandlungsoption für Zwangsstörungen dar, insbesondere für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ausreichend ansprechen.
Der Text ist verfasst, in Anlehnung an die Informationen von Herrn Dr. Oliver Seemann. Medizinische Studien und weitere Informationen lesen Sie hier auf seiner Homepage